Brand landwirtschaftliches Anwesen, Seiboldsricht
Fahrzeuge im Einsatz: MZF, GW-L1, HLF 20/16, TLF 16/25,
Mit dem Schlagwort „Landwirtschaft“ wurden am Freitag, dem 05. März 2022, gegen 18.30 Uhr die Feuerwehren Königstein, Schlicht, Sigl, Sorghof, Sulzbach-Rosenberg, die US-Lagerfeuerwehr, die Unterstützungsgruppe (UG) Örtliche Einsatzleitung (ÖEL), ein Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) und die Feuerwehr Vilseck nach Seiboldsricht alarmiert.
Beim Eintreffen des zuständigen Kreisbrandinspektors konnte die erste Meldung über eine sehr starke Rauchentwicklung bei einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Ortsmitte bestätigt werden. Noch während der Erkundungsmaßnahmen kam es zu einer Durchzündung und zu einem massiven Brandereignis im Bereich der Stallung. Auf Grund der bereits ursprünglich umfangreichen Alarmierung musste keine Erhöhung des Schlagwortes durchgeführt werden. Die anfahrenden Einheiten konnten bereits auf der Anfahrt eine deutlich sichtbare Rauchentwicklung und Flammenschein wahrnehmen.
Zur weiteren zielstrebigen Erkundung wurde der eintreffende Zugführer der Feuerwehr Vilseck zur Führungsunterstützung herangezogen.
Bei dem C-förmig gebauten landwirtschaftlichen Anwesen stand die längste, als Stallung genutzte, Seite in Vollbrand. Die Erstmaßnahmen der Feuerwehren bestanden daher aus der Rettung der noch in dem Gehöft befindlichen Nutztiere sowie der Sicherung des unmittelbar angrenzenden Wohnhauses und Nebengebäuden. Für die Sicherung der angrenzenden Gebäude wurden mehrere Riegelstellungen gleichzeitig aufgebaut, wodurch die örtliche Wasserversorgung stark strapaziert wurde. Um die Wenderohre der Drehleitern, C-Rohre und Wasserwerfer betreiben zu können, wurde unter anderem eine Wasserförderung über eine lange Schlauchstrecke durch Kräfte der Feuerwehren Sigl und Vilseck geschaffen. Bis zur Fertigstellung dieser Förderstrecke wurde ein Pendelverkehr mit Löschfahrzeugen eingerichtet und die Einsatzfahrzeuge entsprechend eingespeist.
Für die Tierrettung arbeiteten die Einsatzkräfte, Landwirte, Tierärzte und umstehende Helfer Hand in Hand zusammen. Die Tiere wurden aus dem brennenden Teil des landwirtschaftlichen Anwesens gelockt und in eine andere Halle überführt. Leider konnten bei diesen Maßnahmen nicht alle Tiere gerettet werden. Zum Teil mussten Tiere auch geborgen werden.
Das frühzeitige Erkennen des Brandereignisses und der massive Kräfteeinsatz der Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Nebengebäude.
Nachdem durch die Brand- und Hitzeausbreitung einige Teile des landwirtschaftlichen Unterstands einsturzgefährdet waren, konnte ein durch die Einsatzleitung angeforderter Bagger diese einreißen. Zusätzlich konnte er dort gelagertes Stroh auseinanderziehen und im Freien ausbreiten, sodass dieses mit mehreren C-Rohren abgelöscht werden konnte.
Auf Grund der zunehmend kälteren Außentemperaturen von bis zu -6°C kam es auch zu gefrierendem Löschwasser, weswegen der Straßenbaulastträger zur Streusalzverteilung angefordert wurde. Um für die Dunkelheit eine ausreichend beleuchtete Einsatzstelle zu haben, kamen mehrere Lichtstative und „Power Moons“ zum Einsatz. Zusätzlich sorgte die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Verpflegung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) für einen Snack und warme Getränke.
Nach ca. 6h konnte die Feuerwehr Vilseck aus dem Einsatz herausgelöst werden und die Einsatzbereitschaft im Gerätehaus wiederherstellen. Die Wiederaufbereitung der eingesetzten Materialien nahm einige weitere Stunden in Anspruch.
Die örtlich zuständige Feuerwehr Sigl und die Feuerwehr Schlicht übernahmen die Brandwache, um eine mögliche Ausbreitung oder ein Wiederaufflammen rechtzeitig zu erkennen und bei Bedarf Maßnahmen ergreifen zu können.
Autor: | Niklas Obermeier |
Foto(s): | Feuerwehr Vilseck |