Brand Pfarrkirch, Vilseck
(zum Bericht aus der Amberger Zeitung 10.01.13 [Bericht im PDF Format])
(zum Bericht aus der Brandwacht * Heft 02/2013 [Bericht im PDF Format])
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* Zeitschrift des Bayerischen Innenministeriums

Mit dem äußerst ungewöhnlichen Einsatzstichwort "Rauchentwicklung in der katholischen Kirche in Vilseck" wurde die Feuerwehr Vilseck am 09.01.2013 um 14:28 gemeinsam mit den Feuerwehren Schlicht, Sorghof und der Feuerwehr des US-Südlagers alarmiert.

Dem als erstes an der Einsatzstelle eingetroffenen KBM Christof Strobl wurde von den Anrufern mitgeteilt, dass die Kirche stark verraucht sei und sich eventuell noch Personen in der Kirche befinden würden. Die weitere Erkundung des Kircheninneren über die Eingangstüre (Kirchgasse) ergab, dass der Kirchenraum bereits komplett bis fast auf Bodenhöhe verraucht war. Zudem waren bereits von außen starke Brandgeräusche zu vernehmen. Beim Öffnen der Kirchentüre kam es außerdem zu einer Durchzündung im Inneren der Kirche, woraufhin die Kirchentüre wieder verschlossen wurde. Aufgrund dieser ersten Erkenntnisse (eventuell noch Personen in der Kirche, vermutlich weit fortgeschrittener Brandverlauf, unbekannter Brandumfang, Feuer eventuell bereits im Dachstuhl) wurde vom KBM die Alarmstufe auf Großfeuer erhöht. Daraufhin wurden die Ortsfeuerwehren Sigl, Schönlind, Gressenwöhr und Ebersbach sowie die Feuerwehr Sulzbach (DLK 23/12, TLF 16/25) und die UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter) des Landkreises nachalarmiert. Um weitere Atemschutzgeräteträger zur Verfügung zu haben wurde um 14:43 zusätzlich noch die FF Freihung alarmiert.

Nachdem die ersten Fahrzeuge der FF Vilseck (HLF 20/16) und der FF Schlicht (LF 16/12) an der Einsatzstelle eingetroffen waren, wurde gemeinsam ein erster Atemschutztrupp zur Erkundung eingesetzt. Mit Hilfe der Wärmebildkamera (WBK) konnte schnell festgestellt werden, dass sich das Feuer im Bereich der Kanzel befindet und bereits einige Kirchenbänke brennen. Der erste Trupp ging daraufhin mit einem C-Rohr zur Brandbekämpfung vor und konnte das Feuer (wiederum mit Hilfe der WBK) rasch bekämpfen. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, wurde ein weiterer Atemschutztrupp zum Öffnen der Kirchenfenster auf die Empore entsandt. Mit Hilfe von zwei Überdrucklüftern konnte der Kirchenraum somit teilweise entraucht werden. Parallel zum Innenangriff wurde für den Fall, dass sich das Feuer bereits auf den Dachstuhl ausgebreitet hatte, ein Außenangriff vorbereitet. Hierzu wurde von der Besatzung des GW-L1 der FF Vilseck vom nahe gelegenen Ebersbach eine Förderleitung zur Kirche aufgebaut. Glücklicherweise bestätigte sich dieser Verdacht nicht, und die Leitung konnte wieder zurück gebaut werden.

Nach ca. 30 Minuten konnte die Einsatzleitung schließlich "Feuer aus - Nachlöscharbeiten" an die Einsatzzentrale in Amberg melden. Ein Absuchen der kompletten Kirche nach eventuell noch vorhandenen Personen verlief schließlich ergebnislos.

Da sich im Deckengewölbe des Hauptschiffs nach wie vor eine Rauchschicht befand, die mit der herkömmlichen Belüftung nicht entfernt werden konnte, erhielt ein weiterer Atemschutztrupp den Auftrag, eine bereits vorhandene, runde Öffnung im Deckengewölbe des Hauptschiffs zu öffnen. Über diese Öffnung könnte der Rauch schließlich in den Dachstuhl und von dort über die Hinterlüftung ins Freie entweichen.

Die Feuerwehr Vilseck konnte den Einsatz schließlich gegen 18:00 beenden und wieder ins Gerätehaus einrücken. Zur Unterstützung der kriminaltechnischen Ermittlung rückte am Folgetag nochmals eine GW-L Besatzung aus und leuchtete die Einsatzstelle aus.