Undefinierbarer Geruch, Vilseck

Fahrzeuge im Einsatz: MZF, GW-L1, HLF 20/16, TLF 16/25,


Am Mittwoch, dem 14. Juli 2021, wurde die Feuerwehr Vilseck gegen 19:10 Uhr zusammen mit dem Fachkreisbrandmeister (Fach-KBM) Gefahrgut zu einem „undefinierbaren Geruch“ in die Schlichter Straße alarmiert.

 

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Vilseck und des zuständigen Kreisbrandinspektors (KBI) wurden diese von der bereits anwesenden Polizei in die Lage eingewiesen: Im Zugangsbereich zu einem Hauseingang konnte eine unbekannte, flüssige Substanz vorgefunden werden, welche einen merkwürdigen und starken Geruch absonderte. Vier betroffene Personen waren anwesend, die sich jedoch bereits außerhalb des direkten Gefahrenbereiches befanden und deswegen eine unmittelbare Evakuierung nicht erforderlich war.

Während Führungskräfte bereits Kontakt mit dem alarmierten Fachkreisbrandmeister Gefahrgut aufgenommen hatten, um seine fachliche Expertise einzuholen, wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt, eine Umleitung eingerichtet und die lokale Einsatzleitung am Führungsfahrzeug der Feuerwehr Vilseck errichtet.

 

© Feuerwehr Stadt Vilseck | Einsatzleitung an der EST

 

Nachdem sich der direkte Gefahrenbereich in einem Innenhof befand, konnte dieser als solcher definiert werden und ein Atemschutztrupp unter spezieller Chemikalienschutzausrüstung (CSA Form 2) zur Erkundung an die Eingangstüre entsendet werden.

 

© Feuerwehr Stadt Vilseck | CSA-Trupp in Ausrüstung

 

Über Funk konnte der vorgehende Trupp seine Erkundungsergebnisse melden und die flüssige Chemikalie mit Hilfe eines Chemikalienbinders aufnehmen. Verschiedene durchgeführte Messungen konnten kein eindeutiges Ergebnis liefern. Lediglich ein durchgeführter Lackmustest (Test zur Bestimmung des pH-Wertes) konnte bestätigen, dass es sich um eine Säure handelte.

 

© Feuerwehr Stadt Vilseck | CSA-Trupp in Erkundung

 

© Feuerwehr Stadt Vilseck | CSA-Trupp bei Messprobe

 

Da eine auf Grund der baulichen Begebenheiten sichere Dekontamination ausgeschlossen war, wurde in Rücksprache mit dem Hauseigentümer entschieden, das kontaminierte Material zu demontieren, sicher und luftdicht zu verpacken und an einem geeigneten Ort zwischenzulagern.

 

Die Kontaktaufnahme mit diversen Fachfirmen erfolgte zwischenzeitlich über die lokale Führungsstelle. Eine fachgerechte Entsorgung wurde dabei für den Folgetag vereinbart.

 

Diese Maßnahme konnte nach ca. 2,5h erfolgreich beendet und das Gebäude anschließend belüftet werden, um die Innenräume vorsorglich von einer Kontamination zu schützen. Ein abschließender durch den Fachbereich Gefahrgut durchgeführter Simultantest (Kombination aus verschiedenen Prüfröhrchen zur Stoffbestimmung) blieb ebenfalls ergebnislos.

 

© Feuerwehr Stadt Vilseck | CSA-Trupp bei Einweisung

 

Im Verlauf des Einsatzes begannen die initial vier Betroffenen über erste Übelkeitsbeschwerden zu klagen, welche sich über die Dauer intensivierten, sodass ein Rettungswagen nachgefordert wurde. Bis zum Eintreffen dieses wurden die Verletzten durch Sanitäter der Feuerwehr versorgt und im Anschluss an den Rettungsdienst übergeben.

 

Die Feuerwehr Vilseck konnte den Einsatz nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 23:00 Uhr beenden und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben.

 

Am Folgemorgen wurde die Einsatzstelle erneut durch die Feuerwehr kontrolliert und abschließend an die zuständigen Behörden übergeben.



Autor:Niklas Obermeier
Foto(s):Feuerwehr Vilseck