THL-Tag 2009

Bereits zum fünften Mal fand am Samstag, 07.11.2009 ein Ausbildungstag zum Thema „Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ statt.

Anders als in den Vorjahren verzichteten die Ausbilder diesmal auf einen theoretischen Unterricht und nutzten den Vormittag für eine praktische Wiederholung der grundlegendsten Handgriffe.

In der ersten Station ging 1. Kommandant Lothar Hasenstab auf die notwendigen ersten Schritte „Verkehrsabsicherung“, „Sicherstellung des Brandschutzes“ und „Fahrzeugstabilisierung“ ein. Die im Rahmen der weiteren Arbeitsplanung notwendige Erkundung des Fahrzeuginneren konnte anschließend von jedem Teilnehmer geübt werden.

Hierzu steht der Feuerwehr Vilseck seit kurzem neben dem bereits vorhandene Mini-Brecheisen, ein weiteres Werkzeug zur Entfernung der Innenverkleidung zur Verfügung. Dieses konnte zusammen mit einer neuen Werkzeugtasche, mit deren Hilfe die notwendigsten Werkzeuge direkt am Unfallfahrzeug deponiert werden können, beschafft werden. Neu ist in dieser Werkzeugtasche auch ein Schnellflaschenzug, mit dem z.B. geöffnete Türen oder ein abgeklapptes Fahrzeugdach schnell gesichert werden kann. Zusätzlich sind in der Werkzeugtasche noch Stifte zur Schnitt-Markierung, ein Spanngurt, ein Seitenschneider, ein Federkörner und ein Gurtmesser untergebracht. Ein Maßband zur Längenbestimmung der Rettungszylinder rundet den Inhalt der Tasche ab.

Im Rahmen der Innenraumerkundung wies Hasenstab auch nochmal auf die seit kurzem vom ADAC eingeführte Rettungskarte hin (siehe extra Bericht zur Rettungskarte), mit der eine Erkundung des Unfallfahrzeugs und das Festlegen der Schnittpunkte sehr rasch erfolgen kann.

Nachdem jeder Teilnehmer die Möglichkeit hatte die Handgriffe wie Fahrzeugunterbau und das Entfernen der Innenraumverkleidung zu üben, ging 2. Kommandant Peter Ziegler auf die Sicherungsarbeiten bei den Sonderlagen „PKW auf Seite“ und „PKW auf Dach“ ein. Schrittweise wurden den Teilnehmern die Arbeiten mit Leitern und Spanngurten erklärt. Anschließend konnte dies an zwei Fahrzeugen in den entsprechenden Lagen geübt werden.

An der dritten Station an diesem Vormittag erläuterte Zugführer und Rettungsassistent Christof Strobl die medizinischen Aspekte der Unfallrettung, Dabei wurde auf die Erstversorgung von Patienten eingegangen. Mit der Ausrüstung des Notfallrucksack (Verbände/Beatmung) dem Spineboard (Lagerung und Transport) und dem Stifnecksatz (Immobilisation der Halswirbelsäule) wurden verschiedene Situationen dargestellt. Außerdem wurden Möglichkeiten zum Wärmeerhalt und die Einsatzstellenhygiene angesprochen.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es mit praktischen Übungen an den extra dafür präparierten PKWs weiter.

Am ersten Übungsfahrzeug ging Christof Strobl auf die Problematik der immer stärkeren Fahrzeugstrukturen ein und zeigte Möglichkeiten auf, mit denen diese Probleme gelöst werden können.

An der zweiten Station wurde das Szenario „PKW auf Dach“ simuliert. Wie am Vormittag bereits geschult wurde das Fahrzeug mit Hilfe von Leiterteilen und Spanngurten gesichert. Mit einem Rettungszylinder konnte der Freiraum zwischen Sitz und Dach vergrößert werden, um so die eingeklemmte Person zu befreien.

Zum Abschluss des Tages wurde mit dem dritten PKW schließlich noch die Lage „PKW auf Seite“ dargestellt. Nachdem das Fahrzeug in seiner Position gesichert und stabilisiert worden war, konnte auch in dieser Übung der angenommene eingeklemmte Patient schnell befreit werden.