Berufsfeuerwehrtag der Vilsecker Jugendfeuerwehr

Am 21. & 22. Juli 2007 hielt die Jugendfeuerwehr Vilseck zum 4. Mal den bereits traditionellen 24-Stunden-Dienst, den so genannten Berufsfeuerwehrtag. 20 Jugendliche haben sich um 8 Uhr morgens im Gerätehaus eingefunden um wieder jede Menge Feuerwehrwissen durch Unterrichte, Übungen und gestellte Einsätze zu erwerben.

Mit einer kurzen Begrüßung und der Einteilung der Jugendliche auf die vorhandenen Feuerwehrfahrzeuge für etwaige Einsätze leitete Jugendwart Jürgen Schwepper den 24-Stunden-Dienst ein.

Gleich im Anschluss folgte der erste Unterricht. Christof Strobl unterwies die Feuerwehranwärter in Erster Hilfe. Durch praktische Übungen sollten die Jungen erfahren wie sie sich im Ernstfall zu verhalten haben.

Nach einer kurzen Kaffeepause folgten gegen 10 Uhr die ersten Übungen. In zwei Gruppen unterteilt wurden verschiedene Themen behandelt. Peter Ziegler erklärte den älteren Jugendlichen die Atemschutzgrundsätze und welche besonderen Gefahren damit zusammenhängen. Da diese Feuerwehranwärter bald das 18. Lebensjahr erreichen, steht diese Sonderausbildung für sie bald auf dem Programm.

Der anderen Gruppe lehrte Jugendwart Jürgen Schwepper, wie man am schnellsten innerhalb einer Gruppe eine Wasserförderung über lange Schlauchstrecken aufbaut, wenn keine Schlauchhaspel vor Ort ist. Zudem wurde der Aufbau einer Saugleitung zur Wasserentnahme geübt.

Gegen 11:15 Uhr sollten die Jugendlichen das erworbene Wissen gleich anwenden müssen! Mit dem Alarmstichwort „Waldbrand beim Waldstadion Vilseck“ rückte der Jugendzug aus. Von der Vilsbrücke beim ehemaligen Alten Sportheim musste eine Wasserversorgung zum Fußballplatz aufgebaut werden. Mit dem geförderten Wasser wurde der Waldbrand gelöscht. Nach ca. einer halben Stunde war das Feuer unter Kontrolle und die Jugendlichen konnten wieder einrücken.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Mittagspause stand das Thema „Schlauchkunde & -pflege“ auf dem Plan. Aufgrund des Großbrandes, der zwei Tage vorher in Wickenricht war, mussten viele Schläuche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt werden. Diese Aufräumarbeiten wurden gleich mit dem Unterrichtsthema verbunden.

Gegen viertel drei ging der nächste Alarm ein: „Im Städtischen Bauhof zwei vermisste Personen, vermutlich tritt Giftgas aus“! Die Jugendlichen rückten aus und suchten unter angedeutetem schweren Atemschutz die Halle des Städtischen Bauhofs nach den Verletzten Personen ab. Schnell konnten diese gefunden und gerettet werden.

Anschließend gingen die Arbeiten im Gerätehaus weiter. Ein Teil kümmerte sich um die restlichen zu reinigenden Schläuche, ein anderer Teil übernahm die anderen Aufräumarbeiten.
Um 17 Uhr gab es zum Abendessen Grillspezialitäten. Die Feuerwehranwärter hatten sich diese bereits redlich verdient, hatte es doch an die 30 Grad Außentemperatur an diesem Tag.

Um 18:30 kam die nächste Alarmmeldung: „Melderalarm Burg Dagestein“! Die Besatzung des HLF 20/16 machte sich sofort auf den Weg um zu erkunden, ob das ein ernster Alarm war. Im gleichen Moment wurde von der Einsatzzentrale ein weiterer Alarm gemeldet: „Großbrand beim ehemaligen Sägewerk Schmid“! Da sich die HLF-Mannschaft um den ersten Alarm kümmern musste, rückte die Besatzung des TLF 16/25, des GW-L und des MZF zur Brandstelle aus. Von weitem konnte man den Feuerschein und den Rauch schon erkennen. Mit der Vornahme eines Schaumrohres wurde der Holzpalettenbrand bekämpft. Die Alarmmeldung in der Burg Dagestein stellte sich als Fehlalarm heraus. Die Mannschaft des HLF wurde deswegen zur Unterstützung an die Einsatzstelle beim ehemaligen Sägewerk Schmid beordert. Dort angekommen, nahmen sie ein C-Rohr vor um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Nach einer guten halben Stunde konnte der Einsatzleiter Markus Schießlbauer „Feuer aus!“ an die Einsatzzentrale melden. Die Feuerwehranwärter konnten wieder ins Feuerwehr-Gerätehaus zurückkehren.

Nach kurzer Erfrischung unter der Dusche wollte man sich einen ruhigen Abend machen. Aber bereits gegen 21:30 stand eine weitere Alarmierung an: eine Person war in einen Schacht gestürzt und hatte sich ein Bein gebrochen. Die Jugendlichen mussten sie aus dem Schacht retten. Mit einem Leiterbock und einem der Person angelegten Rettungsgurt wurde die Person aus dem Schacht gehievt und dem BRK übergeben. Das Schwierige dabei war, dass es bereits dunkel und die Einsatzstelle schwer zugänglich war. Die Mannschaften des TLF und des GW-L bekamen deswegen vorrangig die Aufgabe zur Ausleuchtung der Einsatzstelle.

Um 22 Uhr waren die Feuerwahranwärter im Gerätehaus zurück. Sie machten die Fahrzeuge wieder einsatzbereit und ließen den Abend bei einem Video über „Standard-Einsatzregeln bei Verkehrsunfällen“ ausklingen. Um 23 war dann Nachtruhe angesagt.

Die Nachtruhe wurde aber gegen 1:30 Uhr unterbrochen, da bei einem schweren Verkehrsunfall ein Auto gegen ein Transformatorhäuschen gefahren war und in diesem PKW zwei Personen eingeklemmt waren. Die Einsatzzentrale löste Alarm aus und die Jugendlichen wurden aus ihrem Schlaf gerissen. An der Einsatzstelle angekommen, übernahm eine Gruppe die Verkehrsabsicherung, eine andere die Ausleuchtung und die Gruppe des HLF übernahm die Befreiung der beiden verletzten Personen. Schnell konnten beide gerettet werden, gerade noch rechtzeitig, bevor ein heftiges Unwetter die Einsatzstelle heimsuchte. Nachdem die Einsatzstelle gereinigt und das Auto gesichert worden war, begab man sich auf Rückfahrt und konnte gegen 2:30 Uhr wieder einrücken. Dies sollte der letzte Einsatz an diesem Tag sein.

Um 8 Uhr morgens stand das Dienstende an. 24 Stunden hatten die Jugendlichen nun intensiv Feuerwehraufgaben erledigt und Feuerwehrwissen erworben. In einer kurzen Abschlussbesprechung stellte sich heraus, dass es ihnen wieder mächtig Spaß machte und dass sie diesen Berufsfeuerwehrtag unbedingt wiederholen wollen. Auch den „Lehrern“ hat es viel Spaß gemacht, sind doch die Jugendlichen immer wieder aufs Neue mit voller Begeisterung bei der Sache. Jugendwart Jürgen Schwepper bedankte sich zum Abschluss bei den Jugendlichen für ihre interessierte Teilnahme und den Helfern um Kommandant Lothar Hasenstab für ihre 24-stündige Unterstützung.