Unter dem Motto „Feuerwehr im Spektrum der Zeit“ sollte der diesjährige Wissenstest den jungen Feuerwehrlern aufzeigen, was zu den Anfangszeiten der Feuerwehr Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts im Vordergrund stand, nämlich das Löschen von Bränden. Mit Eimern versuchte man, aus Brunnen Wasser zu schöpfen und gegen das Feuer anzukämpfen. Das war aus heutiger Sicht natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Man kannte damals noch keine Schläuche und Tragkraftspritzen. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden erste Pumpen erfunden, die das Löschen effektiver machten. Mit der fortschreitenden Technik entstanden dann die heute überall zu findenden Löschgruppen- und Tanklöschfahrzeuge. Allerdings gab es durch den Fortschritt auch immer mehr Möglichkeiten, vermisste Personen aus verqualmten Gebäuden zu retten, z.B. durch Atemschutzgeräte. Das bedeutet, wo man früher nur durch Löschen helfen konnte, hat in der heutigen Zeit das Retten von Menschen Priorität.

Durch die Motorisierung wurden auch Geräte notwendig, mit denen man z.B. eingeklemmte Personen aus einem verunfallten Fahrzeug befreien kann. Spreizer und Schneidgerät sind nur ein Teil dieser damals nicht vorhandenen Palette an Rettungsgeräten. Der Fortschritt unserer Gesellschaft hin zu Fahrzeugen mit immer mehr Leistung und den daraus folgenden Gefahren für die Menschen macht eigentlich schon deutlich, wo der Aufgabenschwerpunkt für die Feuerwehr heute ist, nämlich in der Technischen Hilfeleistung.

Diese Entwicklung im Feuerwehrwesen sollte den Feuerwehranwärtern in theoretischem und praktischem Unterricht vermittelt werden. Damit der Wissenstest ein Ansporn für die Jugendlichen ist, gab es durch Bestehen des abschließenden Tests ein Abzeichen zu erreichen.

Um dieses Abzeichen zu bekommen, mussten die Jung-Feuerwehrler die folgenden Übungen ohne Fehler absolvieren:

- eine bewusstlose Person musste durch zwei Feuerwehranwärter in die stabile Seitenlage gebracht werden!

- der Einsatz einer Kübelspritze musste vorgenommen werden und es mussten insgesamt 6 halbvolle Getränkeflaschen aus einer Entfernung von 3 Metern umgepritzt werden!

- ein Gegenstand musste mit einer Feuerwehrleine in den zweiten Stock eines Gebäudes gezogen werden! Dabei war es wichtig, dass die Leine von den vier Feuerwehranwärtern richtig eingesetzt wurde. D.h. der Knoten musste richtig am Gerät angebracht sein, die Befehle mussten zur richtigen Zeit gesagt werden, usw.

- 15 Ausrüstungsgegenstände wie Helm oder Schutzstiefel mussten drei Feldern richtig zugeordnet werden, die den Altersstufen eines Feuerwehrlers und den damit verbundenen Einsatzbereichen entsprachen!

Nach erfolgreichem Abwickeln dieses praktischen Teils mussten alle Anwärter noch einen Fragebogen ausfüllen. Je nach abzulegender Stufe ein paar Fragen mehr oder weniger.

Auch dieser Teil wurde von allen Teilnehmern richtig beantwortet.

Folgende Feuerwehranwärter der Stadt Vilseck möchten wir an dieser Stelle, neben den anderen Teilnehmern aus den umliegenden Wehren, besonders gratulieren:

Stufe 4 (Gold + Urkunde) : Stefan Götz

Stufe 3 (Gold) : Christian Hänsch

Stufe 2 (Silber) : Christian Mages, Andreas Männer, Wolfgang Goschler, Michael Bräutigam, Wolfgang Regler, Matthias Kühnel