Vilsecker Feuerwehrjugend für 24 Stunden Berufsfeuerwehrler

Die Vilsecker Jugendfeuerwehr spielte Samstag, 10.07.2004 für einen Tag das Leben bei einer Berufsfeuerwehr nach. Auf der Tagesordnung standen Unterrichte und Übungen und das Reinigen der Einsatzfahrzeuge. Natürlich wurden diese normalen Arbeitsaufgaben das eine oder andere Mal von „Einsätzen“ unterbrochen, welche von den jugendlichen Feuerwehrlern schnell und fachmännisch abgearbeitet wurden.

Der Berufsfeuerwehrtag begann für die Jugendlichen am Samstag um 8:00 mit der Begrüßung durch Jugendwart Jürgen Schwepper, der dann auch gleich die Fahrzeug - Einteilung vornahm.

Im Anschluß folgte ein Unterricht, welcher gegen 10:30 vom ersten Einsatz des Tages unterbrochen wurde. Angenommen wurde, daß ein städtischer Mitarbeiter in einen Kontrollschacht stürzte und sich dabei eine Beinfraktur zuzog. An der Einsatzstelle angekommen mussten die Jugendlichen den Mann mit Hilfe eines Leiterbocks aus dem Schacht befreien.

Nach einer kurzen Erstversorgung wurde der Verletzte dann dem BRK übergeben und man konnte nach einer Dreiviertelstunde wieder ins Gerätehaus zurück kehren.

Nach dem Mittagessen durften sich die Feuerwehranwärter kurz ausruhen bevor es an die Pflege der Fahrzeuge und Geräte ging. Man war noch nicht ganz fertig mit dem Reinigen als der Funkwecker um kurz vor 15:15 wieder piepste. „Schwerer Verkehrunsfall St 2166, nähe Wegscheid, eine Person eingeklemmt“ hieß die Einsatzmeldung. Jedoch musste die Vilsecker „Berufsfeuerwehr“ nicht mehr eingreifen, da die Einsatzzentrale bereits auf der Anfahrt mitteilen konnte, daß die Person bereits berfreit war. Auch solche Einsätze gehören eben zum Feuerwehralltag.

Danach stand eine Kaffeepause auf dem Programm. Gegen 16:00 wurde dann gemäß des Leistungsabzeichens „THL“ der Ablauf bei einem Verkehrsunfall geübt, wobei die notwendigen Kenntnisse im Umgang mit den Geräten erlernt wurde.

Nach dem Abendessen lief dann erneut ein Alarm im Vilsecker Feuerwehrhaus auf. Gemeldet wurde ein Feuer auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks Schmid. Beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs brannte ein ca. 5 x 3 Meter großer Haufen aus Holzpaletten und Brettern.

Die „Berufsfeuerwehrler“ errichteten rasch eine B-Leitung von einem Oberflurhydranten, welcher sich auf dem Betriebsgelände befand. Durch die schnelle Vornahme von zwei C-Rohren gelang es, das Feuer schnell unter Kontrolle zu bringen. Anschließend wurden noch sämtliche Glutnester gründlich abgelöscht, um ein Wiederaufflammen zu vermeiden. Nach einer Stunde konnte dann die Rückfahrt wieder angetreten werden.

Nachdem dann im Gerätehaus die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt wurde, setzte man sich im Floriansstüberl zu einem Fernsehabend zusammen. Jedoch blieb der Abend nicht so ruhig wie erhofft. Gegen 22:00 musste wieder ausgerückt werden. Das Einsatzstichwort lautete diesmal „Vermisste Person“. Im Waldgebiet „Birka“, südlich von Vilseck wurde eine Person vermisst, weshalb die Vilsecker Feuerwehr zur Unterstützung angefordert wurde. Man hatte das zugewiesene Gebiet noch nicht ganz durchsucht, als bereits der nächste Einsatz über die Leitstelle gemeldet wurde. In der Nähe der Ortschaft Bürgerwald waren mehrere Bäume aufgrund einer Windböe über die Straße gefallen und blockierten diese über die ganze Breite. Man entschied sich das LF8 von der Einsatzstelle Birka abzuziehen und in Richtung Bürgerwald zu entsenden.

Die Besatzung des LF8 konnte die Straße schnell von den Bäumen und Ästen befreien, nachdem die notwendige Verkehrssicherung erstellt wurde.

Gegen 23:30 befanden sich dann wieder alle Fahrzeuge im Gerätehaus und man konnte sich zur Nachtruhe begeben.

Gerade im ersten Schlaf, wurden die Jugendlichen um 02:00 wieder vom Funkwecker hochgeschreckt. Diesmal lautete die Meldung: Schwerer VU bei der Ortschaft Frauenbrunn – eine Person eingeklemmt!

Nach einer ersten Erkundung am Einsatzort durch Jugendwart und „Einsatzleiter“ Jürgen Schwepper wurde die Unfallstelle abgesichert und mit Hilfe von zwei Lichtmasten großflächig ausgeleuchtet.

Anschließend wurden die Türen des PKW´s sowie das Dach entfernt, damit der Patient so schonend wie möglich aus dem Fahrzeug befreit werden konnte. Vorher wurde noch der Vorderbau mit Hilfe des Rettungszylinders weg gedrückt, da der Verletzte im Fußraum eingeklemmt war.

Anschließend wurde der Patient dem BRK übergeben und die Straße gereinigt.

Um ca. 03:00 war auch dieser Einsatz zu Ende, und man konnte den Rest der Nacht ohne weitere Einsätze verbringen.

Gegen 07:00 wurde dann der BF-Tag mit einem gemeinsamen Frühstück und einer Nachbesprechung abgeschlossen.

Bei der Nachbesprechung bedankte sich Kommandant Hasenstab dann bei Jugendwart Jürgen Schwepper und seinen Helfern Thomas Pröls, Stefan Walter, Manuel Lopatta und Alexander Kreuzer sowie bei den beiden stellvertretenden Kommandanten Alexander Rittner und Peter Ziegler für die Organisation und Durchführung des Berufsfeuerwehrtags. Es habe sich gezeigt, dass eine derartige Veranstaltung sehr gut bei den Jugendlichen ankommt und deshalb auf jeden Fall mit zukünftigen Jugendgruppen wiederholt werden sollte.