Cornavirus: „Behelfs-Mund-Nasen-Schutz“ für die Feuerwehren


Die Knappheit an medizinischem Mund- Nasen- Schutz und Schutzmasken der Klassifikation FFP2 oder FFP3 ist durch die mediale Berichterstattung in aller Munde. Durch die Führungsgruppe des Katastrophenschutz (FüGK) des Landkreis Amberg - Sulzbach wurden Materialien zur Erstellung von einfachem Mund- Nasen- Schutz organisiert und an die Kommunen verteilt.



Der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger hatte für diesen Zweck Vlies organisiert, welches als Inlay für die selbstgemachte Schutzmasken dienen soll. In der Großgemeinde Vilseck fanden sich 10 Näherinnen zusammen, die für sämtliche Hilfsorganisationen des Landkreises Amberg - Sulzbach (u.a. Feuerwehren, THW, Rettungsdienst, Krankenhaus etc.) Masken erstellten. Innerhalb einer Woche wurden knapp 1.200 solcher Masken erstellt.

Besonders erwähnenswert ist, dass der Großteil der verwendeten Materialien aus dem eigenen Haushalt stammt, ein weiterer Teil wurde durch den Kindergarten St. Martin in Schlicht gespendet. 150 Masken wurden den örtlichen Feuerwehren zur Verfügung gestellt, wo nun alle aktiven Einsatzkräfte mit ihrer eigenen „einfachen- Maske" ausgestattet wurden. Die Masken mit dem korrekten Titel „Behelfs-Mund-Nasen-Schutz“ sind aus Baumwollstoff und können, nachdem sie bei hoher Temperatur gewaschen worden sind, mehrfach verwendet werden.

 

einfacher Mund-Nasen-Schutz am Spind einer Einsatzkraft

 

Sie dienen ausdrücklich nicht dem Selbstschutz, sondern sollen in erster Linie dem Abfangen von Tröpfchen, über die Covid-19 übertragen werden kann, nützlich sein. Durch das Tragen von Masken soll die Weitergabe des Virus eingedämmt werden. Das Vlies selbst kann ausgetauscht werden, wenn dies bei hoher Belastung nicht mehr den "Filtereffekt" erfüllt.

 

Einsatzkraft mit einfachem Mund-Nasen-Schutz



Bürgermeister Hans- Martin Schertl dankte den Näherinnen für das herausragende Engagement in dieser Zeit. Durch diesen Einsatz in der Freizeit können die Näherinnen ein großes Stück zur Eindämmung der Verbreitung beitragen und so Hilfe in Not bringen.


Federführender Kommandant der Feuerwehren in Vilseck, Lothar Hasenstab, schloss sich den Worten des Bürgermeisters an. Gerade bei Einsätzen der Feuerwehr ist es nicht auszuschließen, dass Einsatzkräfte den Mindestabstand von 1,5m nicht einhalten können oder nahen Kontakt zu einem Betroffenen haben. Daher werden die Einsatzkräfte künftig zu jedem Einsatz mit den „einfachen- Masken" ausrücken. Besteht jedoch der begründete Verdacht auf eine Covid-19-Infektion, wird man auf die geforderte Voll- Schutzausrüstung zurückgreifen und den Personalbedarf entsprechend reduzieren.



Autor:Niklas Obermeier
Foto(s):Feuerwehr Vilseck